Land unter!

Die Elbe bei Coswig.© Rolf Hiller

Die Deutsche Bahn ist immer für Überraschungen gut. Da die Züge nach Weihnachten sehr stark gebucht waren, wollte ich mir auf meine Jahreskarte ein Upgrade in die 1. Klasse besorgen. Das Ticket gibt es aber (noch) nicht digital, sondern kommt per Post, also frühestens im Neuen Jahr. Wir rufen die Hotline an. Ein freundlicher Berater kann helfen und schickt mir eine Mail. Im Anhang ist mitnichten das Ticket, sondern ein Code, mit dem ich das Upgrade an einem Fahrkarten-Automaten drucken lassen kann; dazu gibt es noch eine Gebrauchsanleitung. Der DB-Mann wusste sogar, wie man auf der App eine Sitzplatzreservierung (ohne Fahrkarte) bekommt, gab aber unumwunden zu, dass keiner aus seiner Verwandtschaft das geschafft habe. Für eine tadellos funktionierende App hätten die Vorstände des Konzerns Boni verdient, nicht aber für die lächerlich geringe Anhebung der Frauenquote. Immerhin kann man seine Entschädigungen inzwischen digital beantragen. In weniger als 24 Stunden war mein Fall erledigt.   

Auf meiner letzten Fahrt über Erfurt/Halle saust der ICE in der Nähe von Coswig über die Elbe, die weite Teile der Auen überspült hat. Die Lage in Dresden ist zum Glück längst nicht so gefährlich wie 2002. In Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen bleibt die Situation indes sehr kritisch, zumal über den Jahreswechsel neue, ergiebige Niederschläge erwartet werden. In Zeiten des Klimawandels müssen wir uns auf extreme Wetterlagen einstellen und unser Verhalten anpassen. Dass Schaulustige mit ihrer Handy-Kamera die Arbeit der Feuerwehr behindern, Privatdrohnen über den Überschwemmungsgebieten fliegen, von den aufgeweichten Deichen Sandsäcke geklaut und Helfer:innen sogar angegriffen werden, ist vollkommen unverständlich. Nicht bloß bei Naturkatastrophen erodiert der Zusammenhalt der Gesellschaft. 

Die nächste Nagelprobe steht zum Jahreswechsel an, für den die Rettungskräfte in Berlin besser gewappnet sein wollen, um Ausschreitungen und Krawalle wie vor Jahresfrist zu verhindern. Warum sich die Politik nur auf begrenzte Böllerverbote verständigen konnte, verdankt sich populistischen Motiven – man wolle doch niemand den Spaß verderben. Ein Böllerverbot wäre eine klare Ansage gewesen; zudem hätte man 1% der jährlichen Feinstaub-Belastung eingespart und die Straßenreinigung entlastet. Die Frankfurter Neue Presse spricht sich mit guten Gründen für ein generelles Verbot von Privat-Feuerwerk aus: “Dass Raketen in falschen Händen schnell zu Waffen werden und gefährliches Macho-Verhalten verstärken können, weiß jeder, der in Großstädten schon an beliebten öffentlichen Orten Silvester gefeiert hat. (…) Aber selbst dort, wo friedlich geböllert wird, verletzen sich Menschen und belasten Kliniken, die durch fehlendes Personal und Krankheitswellen bereits am Limit sind. Genauso wie die Polizei, die in den vergangenen Krisenjahren Angriffe von vielen Seiten ertragen musste und in der Silvesternacht jetzt wieder zu erwarten hat.” (29.12.2023) Land unter, wohin man schaut. Und trotzdem die Hoffnung nicht verlieren. Dieser Optimismus wird 2024 mehr denn je gebraucht! 

Alle Menschen lügen

Standing Ovations für “Ku’damm 56. Das Musical” im Großen Saal der Alten Oper Frankfurt. © Rolf Hiller

“Der Ku’damm ist jetzt in Frankfurt”, befindet Dr. Markus Fein, Intendant der Alten Oper Frankfurt, in seiner Ansprache auf der Premierenfeier. Standing Ovations für “Ku’damm 56. Das Musical” im Großen Saal. Ohne die gleichnamige TV-Serie hätte ich allerdings den Plot nicht verstanden, andere haben damit überhaupt kein Problem. Erzählt werden Leben & Lieben der Inhaberin einer einst jüdischen Tanzschule in Berlin und ihrer drei Töchter. Raffiniert verwebt die zu Recht gefeierte Autorin Annette Hess in diese Geschichte den repressiv-autoritären Zeitgeist der 50er Jahre; jede & jeder hängt den eigenen Lebenslügen nach. Unter dieser Komplexität stockt gelegentlich der Flow der Story; das macht indes die Spiel- und vor allem Sangesfreude des Ensembles wett, allen voran Sandra Leitner als Monika. 

“Berlin, Berlin, Du heiße Braut” singt am Ende der ganze Saal den Hit, den jedes Musical braucht; geschrieben haben alle Songs Peter Plate & Ulf Leo Sommer. Die Jungs aus der Hauptstadt sind auf der Premierenfeier locker unterwegs wie der Cast oder eine Drag-Queen, der ich – beileibe kein Fan von Social Media – ein Statement für Insta gebe. Nach dem Überschwang von “Ku’damm 56” ist am nächsten Morgen wieder Alltag in der Deutschen Bahn. Wegen Schäden an der Oberleitung nach dem Sturmtief geht die Reise nach Berlin mit einem Schlenker über Kassel. Vorher gibt es noch einen “außerplanmäßigen” Halt auf freier Strecke; zum Glück kann der Zugführer diesen Schaden beheben, was auch immer er da gewerkelt hat. Schienennetz und Fuhrpark der Deutschen Bahn sind in keinem guten Zustand, Verspätungen und Zugausfälle an der Tagesordnung. Deshalb dürfen Züge aus Deutschland oft nicht mehr über die Schweizer Grenze fahren – sie würden die funktionierende Bahn-Logistik dort ausbremsen. 

Dass die Vorstände des Staatskonzerns satte Boni für eigentlich selbstverständliche Leistungen kassieren, passt ins desolate Gesamtbild und wird von Claus Weselsky, dem Chef der GdL, zu Recht angeprangert. Im Januar könnte seine Gewerkschaft fast den gesamten Bahnverkehr lahmlegen. Wahrscheinlich sind dann auch die Bauern mit ihren Traktoren auf der Straße, um gegen die Streichung ihrer Subventionen zu protestieren. Unmut & Mängel allenthalben in Deutschland, wo immer man hinschaut (Energie, Bildung, Gesundheitswesen, Wohnen). Vielleicht findet die Regierungskoalition, die in den Umfragen derzeit zusammen schlechter steht als die CDU/CSU, über Weihnachten Kraft und Muße zu einer Bestandsaufnahme. Vielleicht bleibt sogar noch ein bisschen Zeit, um über die Situation und Perspektive der Ukraine nachzudenken. Die Sanktionen gegen Russland haben Putin nicht gestoppt, selbst mit weiteren Finanztransfers und Waffenlieferungen könnte die ausgepowerte Ukraine den Krieg verlieren. Und dann? Es ist nie zu spät für Besinnlichkeit. 

Wenige

Beeindruckend klare Worte für eine Pluralität der Religionen findet Eren Güvercin. © Rolf Hiller

Zu den Ritualen nach einer Demonstration gehört, dass die Veranstalter und die Polizei unterschiedlich viele Teilnehmende zählen. Während die Initiatoren von “Nie wieder ist jetzt! Deutschland steht auf” über 10.000 Menschen zählten, ging die Polizei nur von etwas mehr als 3.000 Leuten aus, die bei Regen in Berlin von der Siegessäule zum Brandenburger Tor liefen. Es ist ewig her, dass ich bei einer Demo gewesen bin. Wir stehen unter Schirmen und staunen nicht schlecht, als der Moderator uns launig viel Spaß zur Begrüßung wünscht. Das ist keine Party, an diesem Tag demonstrieren “zu wenige” (Michel Friedman) gegen Antisemitismus, Judenhass, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit in Deutschland. Deutliche Worte findet Bundesarbeitsminister Hubertus Heil, vor ihm hatte die Bundestagspräsidentin Bärbel Bas gesprochen, und für den Schlagersänger Roland Kaiser war es keine Frage, dass er an diesem Tag dabei war. Ein beeindruckend klares Bekenntnis für eine Pluralität der Religionen gibt Eren Güvercin ab (Mitglied der 4. Deutschen Islamkonferenz und Gründer der Alhambra Gesellschaft e.V.).  

Wir können nicht bis zum Ende dabeibleiben und verpassen u.a. Herbert Grönemeyer; das Programm war – bei solchem Wetter erst recht – deutlich zu lang. Aber Einigkeit zu spüren in Zeiten wie diesen, ist wichtig und kann doch nur für Momente trösten. Allenthalben machen sich Frust und Enttäuschung breit. Auf einem Foto verfolgt eine junge Frau der Delegation von den Marshall Inseln die COP28 in Dubai, deren unverbindliche Abschlusserklärung nicht einen Funken Hoffnung für ihre Heimat verspricht. “Den Vertretern vieler Inselstaaten”, bilanziert der Konstanzer Südkurier, “war gar nicht nach Feiern zumute angesichts der Zukunftsaussichten für ihre Heimat. Noch bis 2050 wollen die Vertragsstaaten Kohle, Öl und Gas verheizen. Kiribati und die Marshallinseln im Pazifik oder die Malediven und Tuvalu im Indischen Ozean werden bis dahin schon ganz oder zu weiten Teilen im Meer versunken sein. Aber wen kümmern schon abgelegene Inseln und deren Bewohner am anderen Ende der Welt? Die fossile Industrie und die Staaten, die sich wieder mit vagen Formulierungen begnügen, jedenfalls nicht.” (14.12.23) 

“Freiheit/Extasis” heißt eine Choreographie von Sasha Waltz & Guests, die im Rahmen eines kleinen Festivals zum 30-jährigen Bestehen ihrer Compagnie im Berliner Radialsystem zu erleben ist. Die live produzierten Sounds von Diego Noguera, gehen buchstäblich durch Mark und Bein; das Publikum erhält zum Selbstschutz Ohrstöpsel, die Sitze vibrieren. In neblig düsterer Atmosphäre finden die Tänzer:innen teils mit Masken verstörende Formationen. Beklemmende Endzeitstimmung. Keine Hoffnung nirgends. So düster könnte man heutzutage sicher auch Tennessee Williams Stück “Die Katze auf dem heißen Blechdach” inszenieren, das 1955 am Broadway Premiere feierte. Auf der Bühne des Deutschen Theaters schleift die Regisseurin Anne Lenk diese Familientragödie der Enttäuschungen & Intrigen zu einem langweiligen Stück Boulevardtheater. Zum Glück gibt es aber eine Alternative: die Verfilmung mit Elisabeth Taylor und Paul Newman. Kleine Fluchten müssen sein! 

Lebenslügen

Der schiefe Turm hat überhaupt nichts mit den PISA-Studien zu tun. © Karl Grünkopf

Überraschung am Morgen. Kaum habe ich den Bahnhof Kassel Wilhelmshöhe betreten, stürmt eine junge Frau von der UNICEF Flüchtlingshilfe auf mich zu: “Sie sind genau meine Zielgruppe. Studieren Sie noch oder arbeiten Sie schon?” “Ich arbeite schon und muss gleich meinen Zug erreichen”, antworte ich erstaunt und kaufe mir eine Tageszeitung. Alle Blätter beschäftigen sich mit den deprimierenden Ergebnissen der neuen Pisa-Studie, in der die Schüler:innen in Deutschland schlechter denn je abgeschnitten haben. Es soll Schulen hierzulande geben, in denen die Mehrheit des Lehrkörpers Quereinsteiger sind, wo doch gut ausgebildetes Personal heute besonders wichtig ist. Viele Schulen sind in einem maroden Zustand und eine Schande für die drittgrößte Industrienation der Welt. Die Rheinische Post aus Düsseldorf analysiert die Situation schonungslos: “Die Schulschließungen während der Corona-Pandemie waren ein Fehler, auch das hat man nun schwarz auf weiß. Dies mag noch entschuldbar sein, weil man keine Erfahrungen im Umgang mit einer Pandemie hatte. Für den zweiten Grund aber trägt allein die Politik die Verantwortung: Die sogenannte Heterogenität der Schüler. Das Migrationsproblem wird in Deutschland an die Schulen verlagert, Lehrer, Rektoren, Eltern und vor allem die Schüler müssen es ausbaden.” (06.12.23) 

„Nehmen Sie einem Durchschnittsmenschen die Lebenslüge, und Sie nehmen ihm zu gleicher Zeit das Glück“, heißt es in Ibsens “Wildente”. Es ist höchste Zeit, mit ein paar Lebenslügen in Deutschland zu brechen, wo bald jeder zweite Euro des Staatshaushalts für Sozialleistungen ausgegeben wird. Eine schonungslose Bestandsaufnahme tut not, wie sie nun auch liberale Blätter anmahnen. Dass 4 Millionen Menschen Bürgergeld bekommen und branchenübergreifend Arbeitskräfte gesucht werden, ist nicht mehr zu vermitteln und spiegelt sich im aktuellen ARD DeutschlandTREND wider: die sog. Fortschrittskoalition kommt nur noch auf ein Prozent mehr als die CDU, deren Spitzenpersonal keineswegs überzeugt. „Es hat Gründe”, kommentiert die Süddeutsche Zeitung, “warum die SPD in den Umfragen nur noch bei 15 Prozent liegt. Ein wenig wirkt es so, als habe sich die SPD die Bockigkeit bei Scholz abgeschaut. Vor allem beim Herzensthema Sozialpolitik. Einfach stur zu sagen, Einschnitte dort gehen gar nicht, ist etwas wenig. Im Haushalt fehlt auch durch den steten Ausbau des Sozialstaats Geld für Investitionen. Das Urteil aus Karlsruhe sollte ein Weckruf für die SPD sein, einmal die eigene Ausgabenpolitik zu hinterfragen, ob man die richtigen Akzente setzt. Fast vier Millionen Erwerbsfähige erhalten Bürgergeld, davon 500.000 Ukrainer. Viel mehr Leute in Arbeit und damit raus aus dem Bürgergeld zu bringen: Das würde tatsächlich viel Einsparung bringen.” (08.12.23) 

Mit ideologischen oder taktischen Scheuklappen lässt sich der Staatshaushalt jedenfalls nicht konsolidieren; das gilt für Grüne und FDP (steht aktuell bei 4%) gleichermaßen. Eine Kerosin-Steuer könnte dem Fiskus jährlich 8,4 Milliarden bringen, die Abschaffung des Dienstwagenprivilegs 1,8 Milliarden, und die steuerliche Begünstigung von Diesel kostet 8,5 Milliarden per anno. Warum die Grünen die Hebung dieser Reserven nicht energisch einfordern, ist in der aktuellen Schieflage der Staatsfinanzen nicht nachvollziehbar. Alles muss auf den Prüfstand, und es wäre die Aufgabe des Kanzlers, seine Richtlinienkompetenz auszuspielen und seinen Worten endlich Taten folgen zu lassen. “Wer bei mir Führung bestellt, bekommt sie auch”, hat Olaf Scholz einmal behauptet. “Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube”, ließe sich mit Goethe entgegnen. Das Wort des Jahres 2023 ist übrigens Krisenmodus. Eine wenig originelle und um so trefflichere Wahl. 

Klempner gesucht

Ähnlichkeiten rein zufälliger Natur. © Alexa auf Pixabay

Plötzlich ist der Winter gekommen, und es ist kalt geworden. Trotzdem werden wir global das heißeste Jahr seit Beginn der Klimaaufzeichnungen konstatieren müssen. Der Deutschen Bahn macht beides zu schaffen, weil man jahrelang auf Verschleiß gefahren ist. Die Reise nach Kassel beginnt in einem Ersatzzug; er ist deutlich kürzer, und die Reservierungen gelten hier natürlich nicht. Es gibt das übliche Durcheinander beim Einsteigen am Berliner Hauptbahnhof. Eine Rollstuhlfahrerin steht bis Wolfsburg im Gang, ebenso ihre Begleiter. Alltag bei der Deutschen Bahn, der sich noch deutlich verschlechtern wird, wenn keine Investitionen erfolgen. Von Kassel geht’s dann abends weiter nach Frankfurt. Der ICE kommt aus Stralsund und zuckelt auf der alten EC-Strecke durch deutsche Lande. So werden Wabern und Treysa zu ICE-Haltebahnhöfen. In Treysa geht die Reise erst einmal nicht weiter. Im vor uns liegenden Streckenabschnitt hat ein LKW einen Brückenpfeiler gerammt. Ein Statiker muss bei Nacht & Schnee her, um zu begutachten, ob unser Zug überhaupt noch über die Brücke fahren darf. 

Uns schwant nichts Gutes, doch nach nur (!) einer Stunde zuckeln wir weiter. Wohl dem, der sich auf einen Statiker oder Handwerker verlassen kann. Insofern war die Bemerkung des CDU-Parteivorsitzenden wieder einmal daneben, als er den Bundeskanzler abmeierte. „Oppositionschef Friedrich Merz”, bilanziert die taz, “nannte Scholz einen ‚Klempner der Macht‘. Das trifft nicht ganz zu. Klempner sind sehr gefragt, Scholz eher nicht, seine Umfragewerte sind auf einem Tiefpunkt. Der Kanzler verpasste die Gelegenheit, den Trend umzukehren. Ein ‚Sorry, ich habe die Lage falsch eingeschätzt‘ hätte ihm geholfen“. (29.11.23) Dass sich heutzutage glücklich schätzen darf, wer zuverlässige Handwerker kennt, ist nur eines der vielen Probleme hierzulande. Unser Fliesenleger mit dem schönen Namen Thesenwitz und sein Bruder müssen das Geschäft einstellen – sie finden keinen Nachfolger, die Knie sind kaputt. Wer will noch 25kg Zement die Treppe hoch schleppen.  

Eines muss man dem Kanzler aber lassen: er ist hart im Nehmen. “Der Spiegel” beschäftigte sich in einer Titelstory detailliert mit dem “Absturz eines Besserwissers. Wie Olaf Scholz das Land ins Finanzchaos führt” (25.11.23). Der “Kempner der Macht” zeigt sich unbeeindruckt von dieser Kampagne und wird zu Beginn der Weltklimakonferenz in Dubai eine Rede halten. Zur COP28 werden über 70.000 Teilnehmer:innen erwartet. Zweifel sind angebracht, ob die Weltgemeinschaft mehr zu Stande bringt als unverbindliche Absichtserklärungen und wohlklingende Verlautbarungen. Im Gepäck hat der Kanzler eine weitere juristische Niederlage: Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg hat die Klimaschutzpolitik der Bundesregierung als rechtswidrig verurteilt und sie zur Vorlage von Sofortprogrammen verpflichtet. Die Klimabilanz dieses Mammut-Gipfels dürfe jedenfalls verheerend ausfallen. Dem Klima wäre mehr gedient, würde man auf solche Spektakel verzichten. Das meinen nicht nur Zyniker.