Warten auf die Ziege

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Dieser Flyer wurde bei der Berlinale ausgelegt: bis zum 28. März müssen wir noch Geduld haben.

Wir haben uns um achte die letzten Tix für diese Berlinale gesichert und sind früh wie noch nie auf dem Winterfeldtmarkt. Bei unseren Freunden aus Brandenburg kaufen wir Blumen, Eier und die herrlichen Gurken. Hinter uns entdecken wir plötzlich die „Brigaderia Scarbi. Soulfood aus Brasilien“. Sofort kommen wir auf „Marighella“ zu sprechen; viele Brasilianer wollten diesen Film bei der Berlinale sehen. Man habe versucht, erzählt die „Schokolikerin“, die Veröffentlichung von „Marighella“ in Brasilien zu hintertreiben. Es verwundert nicht, dass die Rechtspopulisten vom Schlage eines Bolsonaro einen Guerilla-Kampf gegen die Militärjunta in den 60er Jahren auf den Leinwänden verhindern wollten. Warum der charismatische Carlos Marighella mit einem schwarzen Schauspieler, dem Musiker Seu Jorge, besetzt wurde, erschließt sich uns indes nicht.

Am Sonntag stehen wir eine gute halbe Stunde vor dem Berlinale-Palast, bis wir endlich eingelassen werden. Wieder sind alle Plätze besetzt, alle wollen den „Systemsprenger“ von Nora Fingscheidt sehen. Der gut recherchierte Film erzählt die Odyssee eines kleinen Mädchens durch die deutsche Jugendfürsorge. Denn niemand kann die Kleine bändigen, wenn sie wieder einmal ausrastet: dabei sucht Benni (Helena Zengel) nur ein Zuhause. „Systemsprenger“ wünsche ich viele Zuschauer, aber den meisten steht der Sinn nach bloßer Unterhaltung. Die drei erfolgreichsten Kino-Filme in dieser Woche kommen – wen wundert’s – alle aus den USA und werden von der Disney-Produktion „Ralph reicht’s 2. Chaos im Netz“ angeführt. Solche Filme laufen überall, der letzte Sommer war nicht bloß hierzulande besonders warm, die WM gab’s in jedem Land zu sehen, und mit den Streaming-Diensten ist weltweit ein neuer Konkurrent auf den Markt getreten. Dennoch beklagen nur in Deutschland die Kinos einen massiven Besucher-Rückgang: 14% weniger waren es 2018. Durchschnittlich kaufte der Bundesbürger nur 1,27 Tickets pro Jahr, während sich die Kinofilmförderung auf 272 Millionen Euro summierte.

Dass gut eine viertel Milliarde Euro nichts bringt, sollte zu denken geben. Aber wir nehmen ja auch andere Skandale gelassen zur Kenntnis: BER, Stuttgart 21 oder – ganz aktuell – die irrsinnigen Kosten, um die „Gorch Fock“ wieder flott zu machen. Deshalb freuen wir uns um so mehr auf „Die Ziege“, „eine seltsame, lustige Komödie“ (The Hollywood Reporter). „Was machst du“, lese ich begeistert auf dem Flyer, „wenn deine tote Freundin als Ziege wiedergeboren wird? Du nimmst sie zusammen mit deinem Freund auf einen Road-Trip!“ Alles wird doch noch gut.

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Die Dinge passieren, einfach so

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Begeisterter Applaus im bis auf den letzten Platz gefüllten Friedrichstadt-Palast für Zorica Nusheva.© sistersandbrothermitevski

Hertha BSC und Schalke 04 spielen außer Konkurrenz in der Fußballbundesliga, und die Berlin Volleys sind auch dabei. So geht der Wettbewerb der Berlinale: von 22 Filmen werden 6 außer Konkurrenz gezeigt, darunter der Dokumentarfilm über Aretha Franklin aus dem Jahr 1972, den wir uns heute Abend anschauen. Trotzdem ist die 69. und letzte Berlinale unter der Leitung von Dieter Kosslick wieder ein Fest des Kinos, ein Fest des Publikums, das in Scharen kommt. Viele sind froh, überhaupt ein Ticket zu ergattern, egal für welchen Film. „Und dann“, notierte Daniel Haas in der NZZ (09.02.19), “ verbringen die Leute ihre Zeit mit Filmen, die sie sonst nicht einmal gegen Geld anschauen würden, weil das Herkunftsland kaum auszusprechen ist und die Handlung so verstiegen, dass es an Satire grenzt. Kostprobe: ‚Doppelgängerinnen, Untote, eine Nazi-Witwe, ein suizidaler Förster und eine syrische Dichterfamilie geistern durch die Steiermark‘.“

Dennoch hat das Publikum ein Gespür für Qualität. Vor dem Friedrichstadt-Palast steht man geduldig in einer Doppelreihe, um nur ja nicht den mazedonischen Film „God Exists, Her Name Is Petrunya“ zu verpassen. Die Hauptdarstellerin Zorica Nusheva, die so gar nichts gemein hat mit einer Diane Kruger, taucht einfach so in die traditionelle Männerwelt ein; beiläufig erleben wir den Machismo eines modernen Landes und wie schnell der Mob entstehen kann. Wenn der Beifall das Kriterium wäre, dann würde dieser Film heute Abend den Goldenen Bären bekommen. Hoch gehandelt bei den Kritikern wird auch der chinesische Film „So Von, My Son“. Wir schenkten uns die zweite Hälfte, weil der Film zu viel erzählen will und die Stühle im Haus der Berliner Festspiele genauso schlecht sind wie die im Friedrichstadt-Palast. Keinen Cent wette ich, dass die Jury unter Juliette Binoche Fatih Akins primitives Splatterding „Der Goldene Handschuh“ beachtet.

Am schlechtesten bei der Kritiker-Jury im Berliner Tagesspiegel kommt übrigens „Pferde stehlen“ weg, den die Freunde vom Inforadio zu ihrem Favoriten gekürt haben. Dieser Film nach dem Roman von Per Pettersen streift philosophische Fragen, etwa ob wir die Hauptdarsteller in unserem eigenen Leben sind. Der kleine Lars erschießt beim Spielen seinen Zwillingsbruder und muss mit dieser Tat (weiter-)leben. „Die Dinge passieren, einfach so“ und danach ist nichts mehr so, wie es war. Heute gibt’s die Bären: einen Goldenen für den besten Film und ganz viele Silberne für die Schauspieler*innen, die Regie etc., auch so ein Kuriosum. Morgen wissen wir mehr.

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Wuppertal

TUFFI
Tuffi ist omnipräsent in der Stadt.

Seit 1901 verkehrt die Schwebebahn in Wuppertal. Sie ist damit älter als die Stadt selbst, die ihren Namen erst durch den im Jahre 1929 erfolgten Zusammenschluss der im Wuppertal benachbart gelegenen Städte Barmen, Elberfeld und Vohwinkel erhielt. Die Schwebebahn, die täglich rund 70 000 Fahrgäste befördert, gilt als eines der sichersten Verkehrsmittel der Welt. Nur einmal in ihrer langen Geschichte entgleiste ein Waggon, vor genau 20 Jahren – im Jahre 1999, als eine Baufirma vergessen hatte, eine zu Reparaturzwecken angebrachte stählerne Kralle an den Schienen rechtzeitig wieder zu entfernen. Ein Waggon kollidierte und stürzte in die Wupper, fünf Tote waren zu beklagen, dazu viele Schwerverletzte. Glimpflich ging dagegen ein Unfall im November letzten Jahres aus, als gleichsam aus heiterem Himmel ein hunderte Meter langes Schienenstück brach und auf die Straße fiel, glücklicherweise ohne dass ein Mensch verletzt worden wäre. Seither steht die Bahn still und wird wohl erst im Sommer 2019 nach Revision des gesamten Schienennetzes ihren Fahrbetrieb wieder aufnehmen können.

Der wundersamste Unfall jedoch ereignete sich im Jahre 1950. Kein Waggon, kein Mensch, kein Schienenteil, sondern eine junge Elefantenkuh stürzte da aus dem Waggon Nummer 13 zehn Meter tief in die Wupper – ohne über dieselbe zu gehen. Der Reihe nach. Der vierjährige Elefant namens Tuffi gehörte zum Zirkus Althoff, dessen Direktor ein geschickter Marketingstratege war und aus Anlass eines Gastspiels seines Zirkus zu Werbezwecken eine Schwebebahnfahrt samt Elefant und geladener Journalisten unternahm. In der Station Alter Markt stieg die ungewöhnliche Reisegruppe zu, nicht ohne zuvor vier Tickets für Tuffi gelöst zu haben und eines für Franz Althoff. Sage nachher keiner, der Elefant sei schwarz gefahren. Noch bevor die Bahn jedoch die nächste Station erreichen konnte, bekam Tuffi, wahrscheinlich ob des Gedränges und ob der vielen Blitzlichter Panik, durchbrach die Seitenwand des Waggons und fiel hinab in die Wupper, die an dieser Stelle nicht sonderlich tief, aber morastig war, so dass der Sturz des Dickhäuters abgefedert wurde. Den Berichten zufolge konnte der Zirkusdirektor gerade noch davon abgehalten werden, hinterher zu springen. Dazu trug sicher auch bei, dass er von oben sehen konnte, wie Tuffi sich schüttelte und Richtung Ufer bewegte. Der Zirkusdirektor wurde nach einem teils humoresken Prozess, der um die Frage kreiste, ob das Mitführen von Elefanten gegen die Beförderungsbestimmungen verstieß, wegen fahrlässiger Transportgefährdung zu einer Geldstrafe verurteilt. Tuffi jedoch wurde berühmt und zu einem Wuppertaler Wahrzeichen. An einer Mauer gegenüber der Unfallstelle erinnert noch heute ein Elefanten-Fresko an den historischen Sturz.

Tuffi ist in Wuppertal omnipräsent, sei es auf Geschenkartikeln aller Art von der Seife bis zum Kaffe, als Bronze-Skulptur oder aber auch mitten in der Fußgängerzone als Lichtobjekt aus über 10 000 LEDs. Darüber hinaus ist Tuffi der Star vieler Kinderbücher weltweit. Kurios ist, dass es von dem Unfall selbst keine historischen Fotos gibt, obwohl die Gondel (so nennt man Schwebebahnwaggons auch) mit dem kleinen Elefanten vollbesetzt mit Fotografen war. Diese werden sich aber konfrontiert mit der Panikreaktion des Elefanten lieber spontan in Sicherheit gebracht haben. Die an jedem Zeitungskiosk in Wuppertal erhältlichen Postkarten mit dem Bild des aus der Bahn stürzenden Elefanten sind indes Fotomontagen, neudeutsch: Fakes. Der echte Tuffi verbrachte noch einige Jahre im berühmten Elefantenballett des Zirkus Althoff, bevor er nach dessen Auflösung an den Cirque Gruss in Paris verkauft wurde. Dort starb Tuffi dann im Jahre 1989 eines natürlichen Todes, also vor genau 30 Jahren.

Die Station Alter Markt, wo Tuffis kurze Reise begann, liegt genau gegenüber der legendären Probebühne einer anderen Wuppertaler Berühmtheit. Die Rede ist von der Lichtburg und von Pina Bausch, zwar gebürtig aus Solingen, aber als Begründerin und langjährige Leiterin des Wuppertaler Tanztheaters in Wuppertal und in der ganzen Welt eine feste Größe. Die Stadt begeht dieses Jahr den 10. Todestag dieser Choreografin, deren über 40 Werke auch heute noch weltweit gespielt werden und inzwischen den Rang eines nationalen Kulturerbes einnehmen. Nach den letztjährigen Stürmen um die fristlose Entlassung der Leiterin Adolphe Binder nach nur einem Jahr Amtszeit, liegt es nun an der neuen Intendantin Bettina Wagner-Bergelt, das angeschlagene Schiff  „Tanztheater Wuppertal“ in ruhigeres Fahrwasser zu manövrieren. Dazu muss sich – um im Bilde zu bleiben – allerdings auch die Besatzung ins Zeug legen.

Halten wir fest: Wuppertal feiert 2019 seinen 90. Stadt-Geburtstag, vor genau 30 Jahren starb Tuffi, vor genau 20 Jahren ereignete sich der einzige Schwebebahnunfall mit Todesfolge, vor genau 10 Jahren starb Pina Bausch. Und einer anderen berühmten Tochter dieser Stadt, Elke Lasker-Schüler wird heuer aus Anlass ihres 150. Geburtstags gedacht. Friedrich Engels übrigens, der berühmteste Sohn Wuppertals, feiert erst nächstes Jahr seinen 200. Geburtstag.

Pong

 

Wolf & Welten

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Klamottentausch beim Jonglieren kein Problem. Foto: Strahlemann & Söhne

Bad Nauheim liegt nördlich von Frankfurt und ist knapp 50 km entfernt. Anfang des Jahres veranstaltet der örtliche Energie-Anbieter dort im Dolce-Theater ein Neujahrsvarieté, das zu einer unendlichen Erfolgsgeschichte geworden ist. 49 Vorstellungen gab es heuer, alle waren ausverkauft. Wieder hatte „Direktor“ Andreas Matlé, der eigentlich die Marketing-Kommunikation bei OVAG leitet, ein gutes Händchen und stellte eine Show mit 21 Programm-Punkten zusammen; kurz vor Mitternacht erst röhren vier brasilianische Teufelskerle mit ihren Maschinen in einer Metallkugel. Noch mehr beeindrucken mich „Strahlemann & Söhne“ aus Berlin. Die Jungs tauschen locker ihre Anzüge und werfen sich dabei ihre Jonglierkeulen zu – fabelhaft. Es sieht alles so einfach aus, was diese Artisten von Weltklasse da in Bad Nauheim auf die Bühne zaubern. Natürlich auch bei der ganz besonderen letzten Vorstellung, der Dernière. Chapeau!

Tags drauf tauche ich in die Welt der Wasserglas-Lesungen ein: Wolf Wondratschek liest aus seinem Roman „Selbstbild mit russischem Klavier“. Er empfindet sich immer noch als underground und verachtet die Feuilletonisten nicht weniger als die Klappentextschreiber in den Verlagen. Dennoch berichtet er nicht ohne Stolz & Freude, dass nun ein Halbmexikaner als Agent für ihn die Fäden ziehe; erstmals erscheine er in Frankreich und in einem New Yorker Verlag. Zufällig nehmen an meinem Tisch der Anglist und Schriftsteller Klaus Reichert und seine Frau Platz; beide kennen Wondratschek seit 1966. Immer wieder beruft er sich auf Klaus, denn mitnichten geht es an diesem Abend nur um den Roman über einen russischen Pianisten. Mehr noch: seine Assoziationen sind mindestens genauso spannend, wenn er über Kreativität und Wahrheit nachsinnt. Ganz besonders gefällt mir eine von Klaus verbürgte Anekdote über Adorno: seine Interpretation vom „Endspiel“ kanzelte dessen Autor Samuel Beckett kurz und knapp mit „No“ ab. Von wegen Hamlet und Clown, was den eitlen Professor indes nicht zu irritieren schien.

Eine ganz andere Welt tut sich im tristen Februar immer in Berlin auf. Die ganze Stadt scheint sich nur noch für das Kino zu interessieren, das im letzten Jahr in Deutschland spürbare Rückgänge bei den Umsatz- und Besucherzahlen hinnehmen musste – Final Countdown. Von Katzenjammer ist bei der Berlinale nichts zu spüren, auch wenn der Wettbewerb um den Goldenen Bären seit Jahren ein Problem ist. Die besseren Filme laufen in Cannes und Venedig, und die Oscar-Kandidaten spielen sowieso in einer anderen Liga, etwa „The  Favourite. Intrigen und Irrsinn“ von Giorgos Lanthimos. Kostümfilme mag ich eigentlich gar nicht, aber dieses Machtspiel um die Gunst der Königin Anne mit allen Mitteln fasziniert in jedem Moment; alle drei Hauptdarstellerinnen verdienen einen Oscar. Im Großbritannien des frühen 18. Jahrhunderts geht es bei den Ränkespielen so wenig um das Wohl der Nation wie den verbohrten Sturköpfen, die heute das große Wort führen auf der Insel. In 49 Tagen ist B-Day; „Brexit Boxen“ mit gefriergetrockneten Lebensmitteln verkaufen sich gut. Stop it immediately!

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Vergangenheit vergeht nicht

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Fund im Reichsbahnbunker: Karten zum Jubiläum 500 Jahre Post (1990). Wer steckt dahinter?

Kassel war einmal die größte Fachwerkstadt Europas – bis zum 22. Oktober 1943. Bei einem Bombenangriff der Alliierten wurden in der Nacht 80% aller Wohnhäuser zerstört; über 10.000 Menschen starben. Weil fast nichts mehr übrig geblieben ist von dieser schönen Stadt, muss man nach der Vergangenheit unter Tage forschen. Das Team von FRIZZ Kassel steigt in die Tiefe: in den Reichsbahnbunker, wo ich überraschenderweise auf Jubiläumskarten „500 Jahre Post“ stoße, in den Felsenkeller Roßteuscher und in den Luftschutzstollen Viktoriabunker. Dort versteckte sich vor den Luftangriffen der vierjährige Frank mit seinen Eltern. Der kleine „Rank“ lebt noch, aber er will nie mehr an diesen Ort des Schreckens zurückkehren, wie uns die kundigen Begleiter – das Wort Führer möchte ich nicht benutzen – erläutern. 530 Menschen fanden Platz im Stollen; die jüdischen Zwangsarbeiterinnen durften nur die Trockenklos entleeren. Nachdenklich steigen wir wieder hinauf in unser Leben, das Krieg nur vom Hörensagen kennt. 40% aller Jugendlichen wissen nicht, was in Auschwitz geschehen ist.

Jugendliche treffe ich nicht bei einer eindrucksvollen Lesung von Monika Held in der Frankfurter „Fabrik“. Die Schriftstellerin, die lange als Journalistin gearbeitet hat, liest aus ihrem Bestseller „Der Schrecken verliert sich vor Ort“, in dem sie das Leben von Hermann Reineck literarisiert hat; sie war eng mit ihm befreundet. Er wäre am 9. Januar 100 Jahre alt geworden und hat Auschwitz überlebt. Ich kann mir Auschwitz nicht vorstellen, und ich kann mir noch weniger vorstellen, wieviel Lebenswillen, Kraft und Glück es braucht, Auschwitz zu überleben. Reineck war Zeuge im Frankfurter Auschwitz-Prozess und gründete mit anderen Häftlingen 1979 die „Lagergemeinschaft Auschwitz“. Das Desinteresse, das unserer Erinnerungskultur Hohn spricht, hätte diesen Mann sicher tief getroffen, dessen Maxime es doch war, dass „über Auschwitz kein Gras wachsen darf“. Die Worte der Schriftstellerin hallten gewissermaßen nach in den Tönen von Gregor Praml auf dem Kontrabass.

Vergangenheit vergeht nicht. Das scheint zum Schicksal der Engländer zu werden; in 2 Monaten ist der B-Day schon Geschichte. Weltmacht einst, Inselmentalität immer, Snobismus und verantwortungslose Scharfmacher wie Boris Johnson, der übrigens in Brüssel aufwuchs, verbinden sich auf fatale Weise. Nichts mehr da vom britischen Pragmatismus & Understatement. Keine Ideen und Lösungen nirgends. Eigentlich sollten alle unverantwortlichen Politiker sofort zurücktreten; Theresa May zuerst. Neue Köpfe sind auch neue Chancen. Welcome to reality.

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