Rochaden

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New Swing live im Jazzkeller. Das Jean-Philippe Bordier Quartett aus Paris mit dem Frankfurter Andreas Neubauer am Schlagzeug.

Nichts bleibt, wie es ist. Morgens informiere ich mich gerne live im Radio. 10 Minuten Pressestimmen im Dlf um 7.05h, um halb acht gibt’s eine Auswahl aus den Feuilletons in SWR2, oft im reizvollen Kontrast zu hr2 eine halbe Stunde später. Das wird sich bald ändern, denn die Kulturwelle des Hessischen Rundfunks wird zu einem Klassikradio – Durchhörbarkeit heißt die Devise. Keine Kulturpresse mehr, kein „Doppelkopf“, kein „Der Tag“, keine Buchvorstellungen und Bühnenkritiken. Ein Kahlschlag, ein Skandal sondergleichen, denn auch der Hessische Rundfunk hat einen Programmauftrag – dafür müssen alle und jeder den Rundfunkbeitrag bezahlen. Nur wofür? Ich kenne niemanden, der noch lineares Fernsehen guckt, das vom hr schon gar nicht. Es dümpelt mit einem Marktanteil von knapp 6 Prozent vor sich hin – Schlusslicht aller dritten Programme.

Was wird mit den Jazz-Sendungen in hr2? Davon war bislang nicht die Rede, scheint auch niemanden zu interessieren. Zum Glück haben wir in Frankfurt den „Jazzkeller“, den Eugen Hahn seit Jahrzehnten schmeißt; neuerdings gibt’s dort feine Cocktails, einen eigenen Kanal bei YouTube und Infos über Social Media. Wir erleben das Quartett des Gitarristen Jean-Philippe Bordier in der ungewöhnlichen Besetzung mit Orgel, Vibraphon und Schlagzeug. Drei Franzosen und ein Frankfurter Bub – das passt bestens. Die Band arbeitet schon einige Jahre zusammen, hat gerade ein neues Album in Paris aufgenommen und sprüht nach der Pause förmlich vor Spielfreude.

Das funzt ohne jedwede Rochade, wie sie Macron und Merkel trickreich beherrschen – und plötzlich Ursula von der Leyen als EU-Kommissionspräsidentin aus dem Hut zaubern. Die Kanzlerin sieht zwar aus wie eine „lame duck“, aber an ihrem 65. Geburtstag zeigte sie wieder ihre Führungsqualitäten. Die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer dient nun der Truppe und kann von Merkel lernen, dass siegen auch heißen kann, seine Meinung zu ändern, wenn es denn opportun ist. Vielleicht besinnt sie sich ja wieder darauf, dass sie schon einmal als Klimakanzlerin gehandelt wurde. Das sog. Klima-Kabinett brachte jedenfalls bis dato noch nicht viel zu Stande – und produziert um so mehr CO2. Das Magazin Focus wies darauf, dass Mitarbeiter des Umweltministeriums bis jetzt in diesem Jahr 1.740 Mal (!) zwischen Berlin und Bonn hin und her geflogen sind. Stoppen Sie diesen Wahnsinn sofort, Svenja Schulze! Machen Sie Ihren Job als Umwelt-Ministerin und retten erst einmal das Klima in Ihrem Amt. DankE!!!

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