Ohne ihn hätte es diesen Blog nicht gegeben, der mit dem „American Diary“ im letzten September begonnen hat. Axel richtete mir „wahnundwerk“ ein und beantwortete geduldig alle Fragen. Er war immer da, wenn etwas gemacht oder gestaltet werden sollte – und er fragte nie nach einer Entlohnung. Als vor vier Jahren mein Schulfreund Klaus starb, gestaltete Axel die Traueranzeige, die noch ein paar Mal geändert werden musste. Er kannte Klaus gar nicht und wollte „natürlich“ nichts haben. Ich dankte ihm und fragte, warum er das tue. „Aber einer muss es doch machen“, gab er zurück.
Er liebte seine Arbeit, war in seinen Foren im Internet unterwegs und immer da, wenn ein Job gemacht werden musste, einerlei ob es nun abends war oder am Wochenende. Die Arbeit war sein Leben, die Begeisterung für Technik, die Freude an Qualität schlechthin. Aber Axel war nichts weniger als ein Nerd. Er schätzte hochwertige Kleidung und rahmengenähte Schuhe genauso wie gutes Essen und guten Wein. Seine Kochkünste wurden gerühmt, und oft hat er für uns noch gekocht, ehe wir loszogen ins Konzert oder ins Theater. Ganz besonders liebte er den Roman „Der Meister und Margarita“ von Michail Bulgakow, den wir in Frankfurt und Mainz auf der Bühne erlebten. Überreden musste ich ihn zu diesen Exkursionen nie: Axel war neugierig, feinfühlig und sehr Anteil nehmend, auch in privaten Angelegenheiten, wiewohl er selbst sehr zurückhaltend war. Einer, der die Worte wägt und niemals labert. Ein sympathischer, sehr angenehmer Mensch, den ich niemals aufbrausend erlebt habe. Wenn ihm etwas gegen den Strich ging, verfinsterten sich seine Züge, und er wurde wortkarg.
Fühlte er sich hingegen wohl, verfiel er gern in ein leichtes Schwäbeln, in einen jovialen Ton ohne jede falsche Anbiederung. Ganz in seinem Element war er beim Segeln, und ich werde nie unseren Törn um Mallorca vergessen, den ich zu meinem 50. Geburtstag geschenkt bekam. Wir kamen nachts in einen schweren Sturm, aber die Männer um Skipper Hugo behielten die Nerven. Ich sehe noch Axel und Thomas, wie sie fest vertäut versuchten, das Boot durch den Sturm zu bringen. Nicht einen Moment hatte ich Angst; ich wusste mein Leben in der tosenden See in sicheren Händen. Unsere Törns auf dem Wannsee waren dagegen so abenteuerlich wie Hamburger essen, was der Gourmet Axel gleichwohl geliebt hat. Beim Törn 2018 hatten wir kaum Wind; trotzdem waren wir für den kommenden Sommer schon fest verabredet. Axel schenkte mir bei diesem letzten Besuch eine Giraffe von „züny“, die ich sofort nach ihm benannte. Gestern Morgen hat sein Herz aufgehört zu schlagen, als wolle es der Erkrankung des Nervensystems die letzte Macht verweigern. Er ist noch da und fehlt so sehr.
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Ich habe Axel über Erk kennen und schätzen gelernt. Ich bin tief betroffen und hatte mich auf unseren nächsten Wannseetörn in diesem Sommer so gefreut. Axel war ein wunderbarer Mensch. Über seinen viel zu frühen Tod bin ich sehr betroffen. Lieber Axel, ich hätte dich so gerne wieder gesehen diesen Sommer…
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Du wirst mir fehlen…
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Danke, Erk, einfach nur Danke!
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Mit großer Bestürzung, habe ich die Nachricht über Axel‘s viel zu frühen Tod erhalten. Keiner wird gefragt, wann es ihm recht ist, Abschied zu nehmen. So hoffe ich, dass er nicht leiden musste… Als einfühlsamen und stets bemühten Chef mit seiner ungekünselt, fröhlich, schwäbsch‘n Art, die Armbanduhr immer passend zum Schuhwerk, wird er mir stets in Erinnerung bleiben. Den Hinterbliebenen bekunde ich mein Beileid!
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habe eben den Blog gelesen. Ja, Erk, du hast ihn gut beschrieben. So war er. Ein sehr feinfühliger Nachruf dem ich kaum mehr was hinzuzufügen habe.
Man sagt gute Energie geht nie verloren, sie lebt in anderen weiter und ergibt neue Synergien. Das hilft ein wenig. So etwas kann Wunden heilen, die neue Generationen emphatischer werden lässt, weil sie sich über die Gene weitervererben.
Somit hat Axel immer noch eine Energie, die in den Menschen ist, die ihn kannten. Er wurde eigentlich über die Jahre immer angenehmen und sensibler.
Ein Satz von Paul Cézanne fällt mir noch ein: „Man muss sich beeilen, wenn man noch etwas sehen will.“
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Sein Leidensweg war ein schlimmer, ein kleiner Trost, dass es sein Sterben nicht war. Ein feiner Mensch war er, ein kluger und belesener dazu. Sensibel und mit einem Humor ausgestattet, der nie verletzend sein wollte. Axel, du fehlst uns und mir sehr.
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