Das gab es noch nie! Das Thermometer zeigt im Hof in der Sonne eine Temperatur von 47,8 Grad an. An einem solchen Tag geht man schwimmen oder plant eine Reise nach Indien. Wir machen beides und fahren zu unseren Freunden nach Neu-Zeessi, einem Vorort von Königs Wusterhausen. Am späten Nachmittag erst verlassen wir das Haus, ein warmer Mistral umfängt uns, im Auto wird es rasch angenehmer; wir erreichen entspannt unser Ziel. Ab auf die Räder und hinein in den Zeesener See – einen Somma ohne können wir uns schon gar nicht mehr vorstellen. Nach dem Bade werden wir noch kulinarisch verwöhnt, es gibt Mücken und anderes Getier, doch was sind diese Unbilden gegen den Ganges, in dem die Inder alles und jedes verrichten – und überleben. Ein Bad im heiligen Fluss werden wir uns verkneifen, aber wir machen einen Termin für einen Indien-Trip im übernächsten Jahr fest.
Zwei Tage später ist die Sahara-Hitze erst einmal vorbei. Dafür riechen wir das Feuer in Lübtheen, obwohl der ehemalige Truppenübungsplatz über 200 km entfernt ist; begünstigt hat den Großbrand die Trockenheit. Wer den weltweiten Klimawandel leugnet, handelt noch verantwortungsloser als wir alle, die wir auf Kosten der Zukunft ein komfortables Leben genießen. Pong hat mir Szenen aus dem Herzen. Unser Leben für das Klima geschenkt; erzählt wird die Geschichte einer ganz besonderen Familie. Das Buch beeindruckt mich tief. „Ich denke“, so die sechzehnjährige Greta Thunberg, „wenn ich kein Asperger hätte, wäre das hier nicht möglich gewesen.“ Diese konsequente Klima-Aktivistin hat die „Fridays for Future“-Bewegung ins Leben gerufen. Die Uhr tickt. Noch gut 18 Jahre bleiben, um die Erhöhung des Erdklimas auf 2 Grad zu begrenzen – die Chancen liegen bei 5%!
Das ficht unsere Politiker nicht weiter an, vergessen ist Macrons Wort, dass es keinen Plan B gibt, falls die globale Erderwärmung nicht gestoppt wird. Die Erreichung der Klimaziele wird auf 2050 vertagt, und auch sonst haben die politischen Eliten schon wieder vergessen, warum sie bei der Europawahl abgewatscht wurden (ARD-DeutschlandTrend). Vor drei Tagen wusste die glücklose Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen noch nicht, dass sie jetzt an die Spitze der EU-Kommission segeln soll. Nahezu einstimmig fiel die Entscheidung für sie im EU-Ministerrat, nur Angela Merkel musste sich aus taktischen Gründen enthalten. „Die Zerstörung der CDU“ (Rezo) geht weiter, und Boris Johnson lacht sich über den Zustand der EU ins Fäustchen. Es ist zum Heulen!