Erfolgsgeschichten

Rigoletto
Schluss mit lustig. Rigoletto gewahrt seine tote Tochter Gilda in der Aufführung von 2009. © FIko Freese / drama-berlin.de

RBB Kultur überträgt live, fast alle Plätze der  eindrucksvollen Kirche am Hohenzollernplatz in Berlin-Wilmersdorf sind schon um halb zwölf besetzt: alle wollen den 500. NoonSong erleben. Spiritus rector dieser neuen ökumenischen Gottesdienstform ist Professor Stefan Schuck, der – orientiert am englischen Evensong – im November 2008 mit dem wunderbaren A-cappella-Chor sirventes berlin im kleinen Kreis mit dem NoonSong immer sonnabends um 12 Uhr begann. Liturg beim Jubiläum ist der ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland Prof. Dr. Wolfgang Huber; an der Orgel spielt Daniel Clark. Aus dem Geheimtipp ist längst eine (auch touristische) Attraktion geworden, die Menschen strömen in die Kirche von Fritz Höger (von ihm stammt auch das Chilehaus in Hamburg) – und halten inne beim NoonSong. Inzwischen umfasst das Repertoire von sirventes berlin über 400 A-cappella-Motetten, Musik von nahezu vergessenen, aber auch zeitgenössischen Komponisten.

Unser „Ferienkind“ war natürlich begeistert, und ohne unseren Gast wären wir kaum auf die Idee gekommen, im Repertoire der Berliner Bühnen zu stöbern, weil wir dermaßen verwöhnt von Premieren sind mittlerweile. Barrie Koskys Inszenierung des „Rigoletto“ von 2009 ist best choice für diesen Sonntag, zumal die Komische Oper bereits um 16 Uhr spielt. Das Haus ist im Parkett nahezu ausverkauft, und die Aufführung hat kein bisschen Staub angesetzt. „It’s a comic opera“, befindet der Regisseur im gewohnt anregenden Programmheft, „that horribly goes wrong.“ Am Schluss vergeht nicht nur dem „traurigen Clown“ Rigoletto (Nikoloz Lagvilava erhält den stärksten Applaus) das Lachen, wir alle verfolgen gebannt Verdis Oper bis zum bittersten Ende. Und sind schon gespannt auf die Inszenierung im Somma bei den Bregenzer Festspielen, zu der uns allerbeste Freunde eingeladen haben.

Einen Lauf hat derzeit auch die Deutsche Bahn, die angesichts der Klimakatastrophe von der Politik gehätschelt & gepäppelt wird. Die Reduzierung der Mehrwertsteuer auf die Tickets gab die DB an ihre Kunden weiter und konnte im Jänner 1 Million zusätzliche Kunden verbuchen. Oha, hatte ich schon befürchtet! Doch bei meinen ersten Reisen in 2020 gab es bis dato überhaupt keine Verspätungen oder sonstigen Probleme; natürlich war ich während des Orkantiefs Sabine nicht unterwegs. Die Inlandsflüge gingen im letzten Jahr übrigens weiter zurück – auf der Strecke Berlin – Köln verbraucht das Flugzeug zehnmal so viel CO2wie die Bahn (co2online); gleichwohl wurde 2019 mit 124,4 Millionen Fluggästen ein neuer Rekord erzielt. Hurra, wir fliegen noch. Leider viel zu viel!

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