Bibi, damit assoziieren wir Eltern die – nervtötende – „Hex,Hex“-Hörspielserie Bibi Blocksberg, inzwischen auf 126 Folgen angewachsen. Jenseits der Kinderzimmer, vor aller Augen der Welt wird eine reale Bibi, Christin und fünffache Mutter aus Pakistan wegen angeblicher Gotteslästerung Mohammeds denunziert und über fünf Jahre in Einzelhaft genommen bis dann vom höchsten Gericht das Urteil „unschuldig aus Mangel an Beweisen“ ergeht. Während dieser fünf Jahre wurden ein Politiker und ein Anwalt, die sich für Asia Bibi eingesetzt hatten, ermordet. Jetzt, nach Bibis Freilassung tobt der islamistische Mob auf Pakistans Straßen und fordert lautstark die Todesstrafe für diese „Hexe“. „Hängt sie, hängt sie“ skandiert der rechtgläubige Moslem und „hängt die Richter gleich mit“. Und das ist tödlicher Ernst. Derzeit ist Asia-Bibi zwar frei gesprochen, aber längst nicht in Sicherheit, da es in Pakistan keine Institution gibt, die sie schützen könnte oder wollte, obwohl Pakistan – geradezu obszön – Mitglied des UN-Menschenrechtsrates ist. Wo aber bleibt die weltweite christliche Solidarität? Eine Christin und ihre Familie wird einzig und allein wegen ihres Glaubens verhaftet und mit dem Tod bedroht – und die Kirche? Wo bleibt das spontane Angebot auf Kirchenasyl? Wieso hört man in dieser Sache so wenig von den doch sonst nicht gerade maulfaulen Kirchenlenkern Marx oder Bedford-Strohm. Wieso verhält sich selbst Papst Franziskus so merkwürdig zurückhaltend in dieser Affaire, sonst doch immer demonstrativ auf Seiten der Armen und der Gerechtigkeit? Kann es sein, dass der Islamismus mit seinem Drohpotential bereits die Köpfe beherrscht? Dass der Tod einer pakistanischen Landarbeiterin implizit inkauf genommen wurde und wird, um sich selbst nicht zum Ziel eines islamistischen Anschlags zu machen? Vorauseilender Gehorsam also gewissermaßen? Wir kennen dieses Muster bereits spätestens seit den Mohammed-Karikaturen. Freilich wäre dies eine Bankrott-Erklärung christlicher Moral.
Pong